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[Gesehen] The Help

Eulenpost(s): [Gesehen] The Help

Mittwoch, 3. Oktober 2012

[Gesehen] The Help

Dieser Film war vermutlich schon in aller Munde, ebenso wie das zugrunde liegende Buch Gute Geister von Kathryn Stockett. Das Buch habe ich nicht gelesen, nachdem die sehr bekannte Buchtuberin Kossi Auszüge davon bei facebook gezeigt hat und mir klar war, dass ich mit dem Schreibstil meine Schwierigkeiten haben würde. Aber auf die Thematik war ich dennoch neugierig. Deswegen forderte ich den Film via Onlinevideothek an.
S7300163

Regisseur: Tate Tylor
Länge: 146 Minuten
Erschienen 2011
Originaltitel: The Help



KURZINHALT Wir befinden uns in Jackson, Mississippi, Anfang der 1960er Jahre: Als die junge Skeeter nach ihrem Studium in ihre Heimatstadt zurückkehrt, möchte sie endlich als Schriftstellerin Fuß fassen. So beschließt sie gegen alle Konventionen, ein Buch aus Sicht der afroamerikanischen Hausmädchen zu schreiben. Dazu will sie eben diese interviewen, die sich ihr Leben lang als Hausmädchen um die Kinder der weißen Oberschicht gekümmert haben. Noch begreift Skeeter nicht, welche Gesetze sie damit bricht und welchen Gefahren sich die Hausmädchen aussetzen.
MEINE ERWARTUNGEN Meine Erwartungen an den Film waren eigentlich nicht sehr hoch. Ich hatte nur eine wage Vorstellung im Kopf, worum es in dem Film gehen sollte. Passenderweise hatte ich ja kurz zuvor Zu zweit tut das Herz nur halb so weh gelesen, das eine ähnliche Thematik beinhaltet. So hoffte ich bei The Help auf eine emotionale und zugleich ungeschönte Darstellung des Rassenhasses in den frühen 1960er Jahren im Süden Amerikas.
MEINE EINDRÜCKE Die ersten 20 Minuten ist der Film noch etwas verwirrend. Es werden in kurzer Zeit viele Figuren eingeführt. Zudem springt die Handlung zu Beginn noch zwischen zwei Zeitebenen, was mir die Zuordnung der verschiedenen Personen zusätzlich erschwert hat. Danach wird die Handlung aber zunehmend interessanter.
Jede Figur, und sei sie noch so eine Randerscheinung, ist gut besetzt und hat wirklich Tiefgang. So wirkt die ganze Szenerie, in der sich Skeeter bewegt, sehr authentisch und nimmt den Zuschauer sofort in Beschlag. Von Anfang an staunt man über die rassendiskriminierenden Zustände. Man erlebt, wie selbstverständlich über eine separate Toilette für die Hausmädchen diskutiert wird, da man ja seine Kinder schützen müsse: Schwarze trügen gefährliche Keime in sich. Gleichzeitig erlebt der Zuschauer, wie die Hausmädchen trotz dieser feindlichen Umgebung lachen können und sich ihr ganz eigenes Leben aufbauen. Das Umfeld, in das die Handlung eingebettet wurde, ist absolut stimmig und fesselnd.
Aber auch die Handlung schafft es stetig an Spannung dazu zugewinnen. Nicht nur die Startschwierigkeiten von Skeeter, ein Hausmädchen für ein Interview zu gewinnen, sind eindrücklich, auch die Folgen, die sich aus diesem Vorhaben entwickeln, sind fesselnd, beängstigend und zugleich auch faszinierend. Nebenbei werden einige Anekdoten, die die Hausmädchen Skeeter erzählen, für den Zuschauer bebildernd nacherzählt, was die sonst vielleicht drückende Stimmung auflockert.
Dass dies so gut gelungen ist, ist den wirklich tollen Schauspielern zuzuschreiben. Nur wenige davon sind bekannt, aber jeder spielt überzeugend und mit viel Spielfreude. Besonders Octavia Spencer als das Hausmädchen Minny und Viola Davis als Aibileen Clark sind unglaublich beeindruckend. Jessica Chastain als die durchgeknallte und sehr liebenswerte Celia Foote hat dem ganz Film eine tragikomische Note verliehen. Nicht umsonst hat vor allem der Cast viele Auszeichnungen gewonnen.
146 Minuten erscheinen auf den ersten Blick vielleicht sehr lang. Aber The Help ist in keiner Sekunde langweilig oder langatmig. Dem Regisseur ist  es wunderbar gelungen, die verschiedenen Handlungsstränge geschickt miteinander zu verbinden, eine hohe Spannung aufzubauen und den Zuschauer somit an den Bildschirm oder die Kinoleinwand zu fesseln. Obwohl die Thematik bedrückend ist, gelingt es den Schauspielern mehr Freude und Liebe als Traurigkeit oder Beklemmung aufkommen zu lassen.
FAZIT Ein absolut empfehlenswerter Film! Er nimmt sich seinem wichtigen Thema mit der nötigen Ernsthaftigkeit an, gibt aber auch eine Prise Humor, viel Liebe und Hoffnung hinzu. Ein absolutes Filmvergnügen, das aber auch zum Nachdenken anregt.
5Eulen

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4 Kommentare:

Am/um 3. Oktober 2012 um 16:23 , Blogger Nadja meinte...

Ui, als ich da mal einen Trailer gesehen habe, wollte ich den unbedingt anschauen. Dein Review hat mir richtig Lust drauf gemacht :)

Liebe Grüße
Nadja

P.S.: Wenn dich das Thema der schwarzen Unterdrückung interessiert, kann ich das sehr verstörende Buch "Sehr blaue Augen" von Toni Morisson empfehlen.

 
Am/um 4. Oktober 2012 um 12:31 , Blogger Unknown meinte...

Hatte den Film in den letzten Monate gesehen und ich fand ihn auch sehr sehr gut gemacht. Er hat mich zum nachdenken angeregt und mir wieder einmal einen guten Einblick in das Leben der 60ger Jahre in den USA gegeben.

Ich musste ihn einfach sehen, nachdem er für den Oscar nominiert war und Octavia Spencer für die Nebenrolle auch einen bekommen hat.

LG, **P**

 
Am/um 4. Oktober 2012 um 13:44 , Blogger Unknown meinte...

Den Oscar hat sie absolut zu recht bekommen!

 
Am/um 4. Oktober 2012 um 13:49 , Blogger Unknown meinte...

Danke! Ich musste auch wieder an den sehr bewegenden Film "Die Farbe Lila" denken. Nicht ganz die gleiche Thematik, aber ähnlich.

 

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