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[Gelesen] Paolo Giordano - Die Einsamkeit der Primzahlen

Eulenpost(s): [Gelesen] Paolo Giordano - Die Einsamkeit der Primzahlen

Montag, 5. Dezember 2011

[Gelesen] Paolo Giordano - Die Einsamkeit der Primzahlen

Es hat ganz schön lange gedauert, bis ich den Roman endlich geschafft hae. Denne igentlich ist er nicht sehr dick und auch nicht wirklich kompliziert geschrieben. Aber warum hat es so lange gedauert?



Verlag: Heyne Verlag
Seiten: 368
Preis: 8,99 Euro
Genre: Erwachsen werden, Liebe, Drama














Klappentext: Der große Roman einer unvollendeten Liebe - Ein einziger Tag in ihrer Kindheit hat über ihr Schicksal entschieden. An diesem Tag verlor Alice das Vertrauen in ihren Vater und ihre Lebenslust. Mattia hingegen verlor mit sechs Jahren seine Schwester, als er sie ein einziges Mal aus den Augen ließ. Jahre später lernen sich Mattia und Alice kennen und sie scheinen füreinander bestimmt zu sein. Doch das Leben legt ihnen Hindernisse in den Weg.

Leseeindruck: Der Klappentext suggeriert, dass Mattia und Alice sich in ihr Schicksal ergeben mussten. Doch tatsächlich haben sie selbst dieses Schicksal herbeigeführt: Alice soll auf Wunsch ihres Vaters Skifahren lernen, was sie aber hasst. Als sie im dichten Nebel stürzt, bleibt sie einfach liegen und hofft, dass sie einfach verschwindet. Von diesem Unfall bleibt ihr eine große Narbe und ein lahmes Bein zurück. Mattia selbst hat seine Zwillingsschwester, die geistig zurückgeblieben und ihm ein Klotz ein Bein ist, in einem Park zurückgelassen, weil er ohne sie zu einer Geburtstagsparty gehen wollte. Danach ist sie wie vom Erdbogen verschluckt.
Die Geschichte macht immer wieder Zeitsprünge von mehreren Jahren. Auch wechseln die Perspektiven, aus denen die Story erzählt wird. So erlebt der Leser nicht nur das Innenleben von Mattia und Alice, sondern auch von der Haushälterin, den Eltern und engen Freunden. So kann der Leser in die Welt von Alice und Mattia tief eintauchen. Zugleich bleibt eine unsichtbare Mauer zwischen dem Paar und dem Leser bestehen, ihre Ängste und Hemmungen werden nicht richtig deutlich. Ihre Schicksale sind zwar schrecklich und haben auch sichtbare Spuren hinterlassen, weshalb sie sich aber in solchem Übermaße dem Leben versperren, bleibt vor allem bei Alice unverständlich.
Es ist keine gleichberechtigte Beziehung zwischen den beiden, denn immer ist es Alice, die die Initiative ergreifen muss. Mattia dagegen hat, egal bei welcher Person, große Schwierigkeiten, nähere Bindungen einzugehen. So erscheint es logisch, dass die Liebe unvollendet bleiben muss. Doch als der Leser denkt, beide haben ihren Weg im Leben gefunden, geschieht eine unerwartete Wendung und die Handlung bekommt spannungsvolle Momente, wie in einem Krimi. Leider baut der Autor dies nicht näher aus, sondern lässt auch diese Spur im Sande verlaufen. Es scheint Mattia und Alice nicht möglich zu sein, etwas zu Ende zu führen oder gar ihr Leben selbst zu gestalten. Stets muss jemand anders die Entscheidungen für sie treffen.

Fazit: Die Geschichte nimmt einen guten Anfang. Es ist spannend, aus der Kindheit von Mattia und Alice zu erfahren. Ihr Schicksal berührte mich auf Anhieb. Doch dann geht es leider holprig weiter. Der erste Zeitsprung entfernt Alice und Mattia nicht nur zeitlich von ihrer Vergangenheit, sondern auch emotional vom Leser. Vor allem Alice' Verhalten bleibt häufig unverständlich und wirkt übertrieben. Die Geschichte wirkt hölzern und inkonsequent. Wenn ich am Anfang die verschiedenen Perspektiven schätzte, aus denen die Geschichten erzählt wurde, so fehlte mir später die Tiefe. Vielleicht wäre es hilfreich gewesen, sich auf Mattia und Alice zu beschränken und nicht auch noch die Ängste und Sorgen der vielen Nebencharaktere anzureißen. Ich bin mit der Geschichte letztendlich nicht warm geworden und habe sie nur in sehr kleinen Häppchen gelesen, da ich schnell gelangweilt und angestrengt war.

... und eine halbe Eule

Für Fans von: Die fabelhafte Welt der Amelie, Garp und wie er die Welt sah

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2 Kommentare:

Am/um 6. Dezember 2011 um 12:44 , Blogger Unknown meinte...

Mir ging es mit dem Buch ähnlich wie dir .... ich hatte mir anhand des Klappentextes auch irgendwie etwas anderes erhofft. Genauso geht es mir aktuell auch bei "Der Junge, der Träume schenkte". Das Buch habe ich mir bestellt, weil es z.B. bei Amazon super bewertet wurde. Bei nicht mal der Hälfte bin ich dann mehr oder weniger abgestorben, weil ich eine ganz andere Geschichte erwartet hatte ...

P.S. Falls es dich tröstet: Ich hatte heute gar nichts in meinem Stiefel. So ist das eben, wenn man allein ist :/

 
Am/um 6. Dezember 2011 um 14:57 , Blogger christerl meinte...

Das Buch möchte ich schon seit Langem lesen, allein schon deswegen, weil so viele Leute darüber reden. Aber ich hab noch so viele ungelesene Bücher daheim heurmliegen, daher wird das Buch noch ein wenig warten müssen!

 

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