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[Gelesen] Mechthild Gläser–Stadt aus Trug und Schatten

Eulenpost(s): [Gelesen] Mechthild Gläser–Stadt aus Trug und Schatten

Dienstag, 5. März 2013

[Gelesen] Mechthild Gläser–Stadt aus Trug und Schatten

Anfang letzten Jahres gab es auf lovelybooks eine Leserunde zu diesem Roman, bei der man auch ein Leseexemplar gewinnen konnte. Ich hatte es leider nicht in die Runde geschafft, war aber trotzdem neugierig auf das Buch. Danach hat es, meines Wissens nach, gar nicht so eine große Welle in der Bloggerwelt geschlagen. Ein großer Fehler, wie ich finde. Warum, erklär ich euch jetzt!



Verlag: Loewe Verlag
Seiten: 412
Preis: ca. 18 Euro
Genre: Jugendbuch, Traum, Dystopie



INHALT Eigentlich ist Flora ein ganz normales Mädchen. Sie tanzt gerne Ballett, trifft sich mit ihren Freunden und kümmert sich um den Haushalt und ihren Vater. Doch dann sieht Flora merkwürdige Schatten und ihre Träume wirken so real. Eines Nachts im Traum erfährt sie dann, dass sie nun zu den Wandernden gehört: jene, die ihre Träume bewusst erleben und so durch die Traumwelt Eisenheim wandern können. Doch noch etwas erfährt Flora: vor kurzem wurde der Schicksalsstein von Eisenheim gestohlen und anscheinend war es Flora. Nur kann sie sich gar nicht mehr daran erinnern…
MEINE ERWARTUNGEN In die Wanderliste hatte ich mich eigentlich relativ blind eingetragen. Als das Buch schließlich bei mir ankam, musste ich erst einmal den Klappentext lesen. Danach war meine Neugierde geweckt. Es klang nach Spannung, Abenteuer und ein wenig Geheimniskrämerei.
MEINE EINDRÜCKE Schon die ersten Sätze begeisterten mich. Sie waren poetisch, melodisch und entführten mich als Leser sofort in Floras chaotische Welt.
Flora ist total normal. Ein ganz normales Mädchen von nebenan, mit ganz alltäglichen Sorgen und Wünschen. Doch plötzlich wird ihre Welt noch mehr durcheinander gewirbelt, als sie merkwürdige Schatten in der ganzen Stadt sieht. Und dann noch ihre seltsamen Träume…
Die ganze Geschichte über bleibt Flora sich selbst treu: sie ist willensstark, vorlaut und eine geborene Kämpferin. Auch wenn sie noch nicht so genau weiß, für wen und auf wessen Seite sie kämpft, am Ende bemüht sie sich das Richtige zu tun und dabei sie selbst zu bleiben. Keine einfache Aufgabe, wie man sich denken kann. Dies erschwert ihr auch noch Marian. Der Junge, der plötzlich in ihrem Leben auftaucht. Er steckt voller Geheimnisse, sieht gut aus und übt eine starke Anziehungskraft auf Flora aus. Bis zum Schluss bleibt er eine faszinierende Mischung aus kindlichen Träumen und männlichem Beschützer. Dass sich Flora in so einen Kerl verlieben will, erscheint vollkommen verständlich.
Und auch die übrigen Charaktere sind alle wunderbar ausgestaltet. Bis zur kleinsten Nebenfigur hat man sie alle sofort vor Augen. Das gibt dem Roman einen ganz besonderen, runden Charakter.
Dies liegt natürlich vor allem auch an Mechthild Gläsers Schreibstil. Ich erwähnte ja schon, dass ich ihn als melodisch und poetisch empfand. Das heißt aber nicht, dass er besonders hochgestochen und schwer verständlich ist. Ganz im Gegenteil: mit einfachen Worten und einer nicht zu überladenen Genauigkeit erschafft Gläser hier eine so plastische Welt, dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen.
Die Handlung selbst ist spannend, logisch und voller Gefühl. Von der ersten Sekunde an habe ich mitgefiebert und mitgelitten. Die Mischung aus realer Welt und Traumwelt fasziniert und ließ mich auch außerhalb der Lesestunden daran denken: vielleicht gibt es das ja wirklich? Bis kurz vorm Schluss wird die Spannung aufrecht gehalten, sogar gesteigert und ich wusste nicht, wie Flora ihr Rätsel lösen wird. Es gab einfach so viele denkbare Lösungswege, so dass das Ende des Buches überraschend und zugleich vollkommen plausibel ist.
Ich habe zwischendurch immer mal wieder an einige große deutsche Schriftsteller denken müssen: Michael Ende mit Momo oder Die unendliche Geschichte, Ottfried Preußler mit Krabat… in diese Reihe kann man auch ohne Zögern Stadt aus Trug und Schatten einordnen. Es hat alles, was ein toller Jugendroman braucht: Spannung, Fantasie, Gefühl und tolle Charaktere und einen wunderbaren Schreibstil.
FAZIT Lest dieses Buch! (Wenn ihr es noch nicht getan habt.) Ich habe keinerlei Kritikpunkte. Doch vielleicht einen: dass es nun zu Ende ist. Aber, wie ich gerade recherchiert habe: Es ist eine Trilogie! Ich bin begeistert! Der zweite Teil ist in der Fertigstellung.

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1 Kommentare:

Am/um 6. März 2013 um 21:27 , Anonymous RoM meinte...

Servus, Melissa.
Gelegentlich hat man/frau dieses Erlebnis, daß ein Buch just für die eigenen Wünsche und Vorstellungen, an eine Geschichte, geschrieben wurde. Erhofftes wird dabei zur durchblätterbaren Realität. Mit vorliegendem Roman ist Dir demnach der Glückstreffer gelungen. Freut mich.
Nicht zu vergessen, die Fortführung!

bonté

 

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