[Montagsfrage] Angst zu lesen

Ich frage mich manchmal, wie Nina auf diese genialen Fragen kommt. Aber lest selbst…

Hat dir ein Buch schon einmal solche Angst gemacht,
dass du es abgebrochen hast?

Ich hab Angst vorm Dunkeln, Angst davor, alleine zu sterben und manchmal habe ich auch Angst vor der Zukunft. Deswegen gehe ich abends nicht gerne alleine durch die Straßen, renne womöglich nach Hause. Deswegen bemühe ich mich gut zu den Menschen zu sein, die mir lieb und teuer sind, damit ich nicht alleine bleibe. Und ich versuche mutig zu sein und mich auf die Chancen und Gegebenheiten zu freuen, die die Zukunft bereit halten kann.

Ich liebe die deutsche Sprache. Ich bin fasziniert davon, was man mit Worten alles machen kann. Mein liebstes Handwerkzeug ist ein Synonym-Wörterbuch und manchmal blättere ich einfach nur so aus Spaß darin. Worte können Emotionen auslösen, von denen man nicht wusste, dass sie in einem schlummern. Worte regen die Fantasie an. Und sie können Angst machen. Angst davor, das Buch zu beenden.

Aktuell ist dies bei Dark Canopy so. Ich habe Angst das Buch zu beenden. Angst, weil die Charaktere mir ans Herz gewachsen sind, ich nur eine wage Vorstellung davon habe, wie das Buch zu Ende gehen könnte und wenn diese Vorstellung stimmt, will ich nicht, dass es so ist. Deswegen traue ich mich nicht, die letzten 100 Seiten zu lesen. Ich warte auf den richtigen Moment, die Ruhe in mir, die Stärke. Dann werde ich tief durchatmen und lesen. Der zweite Band muss dann direkt neben mir liegen, damit ich ohne Unterbrechung weiterlesen kann. Um den Schock, die Angst gleich zu bekämpfen.

Bei Harry Potter hatte ich auch Angst. Aus sehr ähnlichen Gründen. Damals war ich aber mutiger und las einfach durch meine Angst hindurch. Wird man mit dem Alter ängstlicher?