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[Montagsfrage] Büchermord?

Eulenpost(s): [Montagsfrage] Büchermord?

Dienstag, 30. Juli 2013

[Montagsfrage] Büchermord?

Ich hab es gestern total verschwitzt, die Montagsfrage zu beantworten. Gut, so heiß war es nicht. Aber da das Wochenende so heiß war, hab ich so schlecht geschlafen und war gestern abend nur noch froh ins Bett zu kommen… deswegen hier mit Freuden nun meine Antwort auf Paperthins Montagsfrage!

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Brichst du deinen Büchern den Rücken?

Ich bin ein Leser. Ein leidenschaftlicher Leser. Und das schon seit ich lesen kann. Also seit über 20 Jahren. Ich liebe Bücher. Manche mehr, manche weniger, meine eigenen aber ganz besonders. Und dennoch verschenke ich Bücher, verleihe ich sie oder schmeiße sie auch mal weg. Ich werde dabei nicht sentimental. Ich stelle keine Regeln für die Leihleser auf: “Das Buch bitte nur mit trockenen Händen lesen, niemals in der Tasche mit herumtragen, nicht dabei essen oder trinken und schon gar nicht knicken!”

Ich habe erst mit dem Bloggen Menschen kennengelernt, die ihre Bücher so lesen, dass man hinterher nicht sieht, ob die Bücher gelesen wurden. Hä? Wieso das denn? Okay, sie sehen dann schöner aus im Regal. Aber dafür kann ich auch in eine Buchhandlung gehen.
Versteht mich nicht falsch. Ich tunke meine Bücher nicht in Schokosoße, ziehe sie nicht einmal durch die Pfütze oder reiße ihnen Seiten halb heraus. Aber ich lese sie.

Bei Fachliteratur habe ich früher durchaus auch mal Eselohren hineingemacht, wenn ich keine Klebezettel zur Hand hatte. Markierungen gab es nur selten mit Leuchtstift, öfter dafür aber mit Bleistift. Ganz ehrlich, es gibt Menschen, die haben ein Problem damit, wenn man ihre Bücher knickt, aber keines, wenn man da reinschreibt… Ich finde letzteres schlimmer…
Ein Beispiel: Ich habe ja vor kurzem Harold Fry gelesen. Dies war ein Wanderbuch, in das man seine Gedanken beim Lesen hineinschreiben konnte. Ich mache sowas nicht. Ich will ja lesen und nicht schreiben und furchtbar Sinniges fällt mir dann auch selten ein. Die Kommentare der anderen habe ich auch hab gelesen, meistens störten sie mich. Wenn rechts etwas in Pink steht, mit vielen Ausrufezeichen, ich aber noch auf der linken Seite lese…das ist wie der Versuch, nicht den letzten Satz des Buches zu lesen…es geht nicht, verdirbt aber die Spannung.

Bei meinen Büchern für das Freizeitvergnügen schreibe ich nichts hinein, mache keine Eselohren und keine Klebezettel rein. Ich gehöre auch nicht zu den Menschen, die sich Notizen für die Rezension machen. Es ist meine Freizeit, die soll mir Lesevergnügen bereit und keine Arbeit. Ist mit dem Blog ganz ähnlich.
ABER ich knicke meine Taschenbücher durchaus mal. Besonders wenn sie dick sind, bricht mir sonst die Hand ab. Oder es verdrehen sich meine Augen, weil sie die Schrift in der Mitte nicht mehr richtig lesen können… mein Kopf bekommt Nackenstarre, weil er immer in einem merkwürdigen Winkel sich neigt, um die ganze Geschichte zu sehen.

Ja, ich breche meinen Taschenbüchern das Genick. Nicht mit voller Absicht und nicht immer sehr tief, aber wenn ich so besser lesen kann, dann durchaus. Ich respektiere es aber, wenn bei Wanderbüchern, die Besitzer das nicht mögen. Dann breche ich lieber meine Hand als das Genick des Buches. (Obwohl ich dann nicht verstehe, warum man ein Taschenbuch wandern lässt…)

Fazit: Lesen ist Genuss. Lesen ist Liebe. Und lesen ist Leidenschaft. Das alles darf man meinen Büchern gerne ansehen. Sie beginnen damit zu leben. Ein kleiner Knick im Buchrücken gehört für mich dabei dazu. Oder auch mal ein großer, wenn das Taschenbuch dick war.

Und wie macht ihr das?

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3 Kommentare:

Am/um 30. Juli 2013 um 10:27 , Blogger momo meinte...

"Fazit: Lesen ist Genuss. Lesen ist Liebe. Und lesen ist Leidenschaft. Das alles darf man meinen Büchern gerne ansehen. Sie beginnen damit zu leben. Ein kleiner Knick im Buchrücken gehört für mich dabei dazu. Oder auch mal ein großer, wenn das Taschenbuch dick war."

kann ich nur ganz dick unterstreichen.... ich finde, alles was mein Lesererlebnis geiselt, oder irgendwie beeinträchtigt tut auch dem Buch nicht gut, denn es verhindert, dass ich mich in der Story verliere. Und dazu gehört, dass ich ein Buch einhändig lesen kann, um eine Tasse kakao/Kaffe/Tee zu tringen, nebenbei Schokolade zu naschen oder - falls gerade nichts anderes zu Hand, auch mal ein winziges Eselsohre zu machen.
Dieser absolute Hype das ein gelesenen Buch wenns geht fats ungelesen aussieht, damit es dann schön im Bücherregal aussieht, ist mir etwas suspekt. Und ich finde auch, Wanderbücher sollten dann bitte Hardcover sein. Bei 20 und mehr Händen ist es bei einem Taschenbuch unvermeidlich...

 
Am/um 1. August 2013 um 06:35 , Blogger Unknown meinte...

Danke schön! Ich finde den Gedanken des Wanderbuches so schön, da wäre es doch wirklich schade, wenn man angst bekommt, das Buch falsch angefasst zu haben...

 
Am/um 2. August 2013 um 18:22 , Blogger Julia meinte...

Jaaa, das kann ich nur unterschreiben! Das Wichtige sind doch die Geschichten innen drin, das Buch drum herum ist für mich ein Gebrauchsobjekt. Ich würde nie ein Buch absichtlich verunstalten oder beschädigen, aber mit normalen Abnützungsspuren habe ich kein Problem. Und wenn ein Lieblingsbuch nach mehrfachem Lesen halt ramponiert aussieht oder auseinanderfallen droht, gönne ich mir ein neues Exemplar!

 

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