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[Gesehen] Rush

Eulenpost(s): [Gesehen] Rush

Freitag, 13. Juni 2014

[Gesehen] Rush

Mein Freund hat den Film mitgebracht. Ins Kino wollte ich damals nicht gehen, aber neugierig war ich schon. Wie spielt Daniel Brühl?

Da das Einbinden eines Videos in diesen Post gerade aus mir unerfindlichen Gründen nicht funktioniert, sage ich nur: HIER gibt es einen Trailer zu dem Film.

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INHALT Das erste Mal begegnen sich Niki Lauda und James Hunt in der Formel 3 – und sie hassen sich sofort. In der Formel 1 angekommen, führen die beiden einen Hahnenkampf, der schon bald über Leben und Tod entscheidet.

MEINE ERWARTUNGEN Ich wusste nur, dass es auch um den tragischen Unfall von Niki Lauda geht, ansonsten hatte ich keine Ahnung. Da ich auch keine Ahnung von Formel 1 habe, hoffte ich, dass der Film dennoch unterhaltsam und interessant sein würde.

MEINE EINDRÜCKE Ich gebe zu, ich habe mich am Anfang eventuell etwas von Daniel Brühls Englisch ablenken lassen. Ich schätze mal, er hatte viel Training, um ein Englisch mit österreichischem Akzent hinzubekommen. Großartig!

Da ich die Menschen, um die es in dem Film geht, in der Realität nicht kenne – oder nur kaum und schon gar nicht persönlich – kann ich nicht beurteilen, wie gut Chris Hemsworth und Daniel Brühl ihre echten Gegenstücke getroffen haben. Für mich haben sie beide sehr überzeugend gespielt, wenngleich ihre Gegensätzlichkeit vielleicht ein bisschen arg schwarz-weiß ist: James Hunt ein Lebemann, Partyheld und ein Mensch, der sich selbst beweisen muss, dass er Champion werden kann und dafür sein Leben und das von anderen fast gedankenlos aufs Spiel setzt. Ein Kindskopf möchte man meine. Das wird vor allem ganz am Schluss deutlich, wenn er sich selbst erklärt. Niki Lauda, der kühle, rationale und disziplinierte Rennfahrer, der das Risiko genau einkalkuliert und seine Grenzen niemals überschreitet. Doch auch er ist getrieben von Ehrgeiz und dem Wunsch, Erfolg zu haben in dem Einzigen, was er glaubt zu können. Das lässt ihn unmenschlich und hart erscheinen.

Anders als von mir angenommen ist der Schwerpunkt der Geschichte vor allem auf James Hunt gelegt. Das macht auch Sinn, ist sein Leben doch viel abwechslungsreicher und bunter in Bildern einzufangen als das von Lauda. Erst nach dem Unfall dreht sich das und Niki Laudas Kampf ums Überleben rückt in den Fokus. Diese Auslegung hat mich überrascht, erzählt doch Niki Lauda die Geschichte. Wie kann er also im Detail von James Hunts Gedanken, Privatleben und Gefühlen gewusst haben? Nun, es ist ein Film und einiges davon vermutlich fiktiv oder man hat es sich von jemandem nacherzählen lassen, der Hunt nahestand.

Die Geschichte ist unterhaltsam und spannend. Die Tragik des Unfalls wird natürlich überdeutlich dargestellt und ist aber dennoch nachvollziehbar. Uns hat überrascht: danach ging es noch weiter. Es war erst die Hälfte vom Film und uns kam es viel länger vor! Das ist auch das große Manko des Films: er wirkt zu lang. Ob das mit der Thematik zu tun hat, die ich als Nicht-Fan nur aus der Distanz verfolgen kann oder die Handlung tatsächlich zu ausführlich dargestellt wurde, kann ich nicht beurteilen.

Gut gefallen hat mir dennoch das Ende, wo die echten Menschen noch einmal gezeigt werden, was den Film rückblickend realer macht. Nichtsdestotrotz ist es ein Stückweit eine Selbstdarstellung und irgendwie auch Glorifizierung Niki Laudas, der im Vergleich zu Hunt in beinahe jeder Hinsicht als Sieger hervorgeht.

FAZIT Ein unterhaltsamer und interessanter Film, der die Karriere Niki Laudas im Vergleich zu James Hunt anschaulich darstellt. Es fehlte allerdings der kritische Blick auf Lauda, der bei Hunt umso deutlicher angewandt wurde. Die Länge des Gesamtfilms hätte man auch überdenken können, der Aussage des Films hätten 30 Minuten weniger vermutlich auch nicht geschadet.

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1 Kommentare:

Am/um 13. Juni 2014 um 14:13 , Blogger Martina meinte...

Also ich fand den Film großartig und als Österreicherin weiß ich was Niki Lauda alles erlebt hat und welche unermessliche Kraft er hat, um immer wieder nach großen Rückfällen aufzustehen! (hier spreche ich nicht nur den Rennunfall an!). Da die Amerikaner alleine verantwortlich sind für das Drehbuch und die meisten auch keine Ahnung vom Formel 1 haben, kann ich nicht viel dazu sagen, dass du findest, die Beiden sind sehr schwarz-weiß gezeichnet! Außerdem haben sie trotz monatelanger Dreharbeit statt Austria Australia hingeschrieben!!!! Jedoch war die F1 in den 70-iger wirklich anders als heutzutage....es wurde gefeiert und gefeiert...aber es gab auch nie so viele Tote wie zu dieser Zeit! Alles war am Limit! Daniel Brühl hat den österreichischen Dialekt großartig hinbekommen und hatte hier in Wien eine eigene Trainerin dafür. Ich finde er ist ein toller Schauspieler! Der Film ist nicht ganz kurz...da hast du recht, aber ich fand ihn nicht zu überlang. Bevor ich den Film sah, hatten schon einige meiner Kolleginnen, die keine F1 Kenntnisse hatten, den Film gesehen und waren auch begeistert. Vielleicht ist er doch nur etwas für Österreiche rund Engländer? ;)

 

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