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[Gelesen] Alessia Gazzola - Mit Skalpell und Lippenstift

Eulenpost(s): [Gelesen] Alessia Gazzola - Mit Skalpell und Lippenstift

Montag, 6. August 2012

[Gelesen] Alessia Gazzola - Mit Skalpell und Lippenstift

Diesen Roman habe ich von der Bibliophilin als Gastrezensentin zugeschickt bekommen. Vielen Dank!

S7300154


Verlag: carl's books
Seitenzahl: 383
Preis: ca. 15 Euro

Genre: Krimi, Humor













Klappentext: Alice Allevi, Assistenzärztin der Rechtsmedizin, hat es nicht leicht: Sie ist chaotisch, zart besaitet und ihre Missgeschicke bei Obduktionen sind legendär. Doch als sie mit dem Tod einer Studentin konfrontiert wird, die sie kurz vorher zufällig kennengelernt hatte, lässt sie sich von niemandem mehr einschüchtern: Sie ist überzeugt, dass es Mord war, und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln…

Meine Erwartungen: Eigentlich erwartete ich einen lustigen Krimi. Schließlich machten sowohl der Klappentext und auch das Cover bei mir den Eindruck, als hätte ich hier einen leichten Krimi in der Hand. Nach den ersten Seiten schaute ich aber nochmal nach und stieß auf folgenden Kommentar: "Eine Liebesgeschichte à la Bridget Jones und mysteriöser Mord: die perfekte Mischung, um die Leser bei der Stange zu halten."

Fazit: Der Roman ist weder das eine noch das andere.

Obwohl der Schreibstil wirklich flüssig, leichtfüßig und somit angenehm zu lesen ist, habe ich doch länger als erwartet für diesen Roman gebraucht. Ich hatte vor allem Startschwierigkeiten.
Mit Skalpell und Lippenstift ist der Auftakt zu einer Krimireihe rund um die Assistenzärztin Alice Allevi. Dementsprechend werden zu Beginn erst einmal viele Figuren eingeführt. Bemerkenswert ist dabei die genaue Personenbeschreibung, so dass die Figuren wirklich vor Augen gezeichnet wurden.
Alice Allevi gelangt auch schnell an den entscheidenden Tatort, an dem sie die tote Studentin wiedererkennt. Von da an lässt sie der Fall nicht mehr los? Wirklich? Für mein Gefühl dauert es sehr lange, bis die Ermittlungen wirklich in Gang kommen. Die Autorin beschäftigt vorher ausgiebig mit dem Alltag am rechtsmedizinischen Institut und dem Privatleben von Alice. Beides ist, im Hinblick auf einen Serienauftakt, auch wirklich sinnvoll. Allerdings litt darunter ein wenig die Spannung. Das hätte man vielleicht mit einer guten, expressiven Protagonisten wieder wett machen können.
Wenn man frisch verliebt ist, hat man eine innere Wärme, die wie ein Schutzschild wirkt, und so habe ich den Eindruck, dass im Grunde nichts verloren ist.
Die Protagonistin Alice ist für ihre 26 Jahre allerdings noch viel zu sehr Teenie. Sie ist immer unsicher: obwohl die Rechtsmedizin ihr Traumberuf ist, traut sie sich selbst kaum etwas zu, schielt zu ihren Mitstudenten und macht viele Fehler, ohne aus ihnen zu lernen. Sie ist schwärmerisch: Sie himmelt ihren Vorgesetzten an, obwohl sie seinen Charakter ziemlich gut durchschaut hat und er sie mies behandelt. Die Schwärmerei hört auch noch nicht auf, als sie eigentlich in jemand anderen verliebt ist und ihr Vorgesetzter sie schneidet. Und sie ist mit sich selbst oft überfordert: immer wieder tut sie Dinge, die sie nicht tun will, hält sich in Situation für mutig, die aber nicht mutig sind und lässt Sätze fallen wie: Offensichtlich verfüge ich über Fähigkeiten, von deren Existenz ich bislang nichts wusste. Ich empfinde das als eher anstrengend und ihre Motivation für bestimmte Handlungen war für mich nicht immer nach zu vollziehen. Daher bin ich nicht so recht mit ihr warm geworden.

Warum hat mir der Roman dennoch gefallen? Mit Skalpell und Lippenstift ist ein romantischer Krimi. Die Betonung liegt für mich auf Romantik. Und die war wirklich schön: sanft, gefühlvoll und mit einer kleinen Prise Kitsch. Der Krimifall hat mich bald nicht mehr so sehr interessiert, zumal alice selbst auch nicht wirklich ermittelt. Stattdessen verfolgte ich gespannt, wie und ob Alice ihr Liebesglück bekommt.
Da der Roman ja der Start zu einer ganzen Serie sein soll, hoffe ich jetzt einfach mal, dass der Krimianteil noch besser ausgebaut wird und vor allem an Spannung gewinnt.

Obwohl der deutsche Titel sehr nach Frauenliteratur klingt (im Italienischen lautet er schlicht L'Allieva = die Studentin), deutet er doch sehr gut an, was den Leser erwartet. Wer also gerne leichte Unterhaltung mit Romantik und etwas Krimianteil lesen möchte, dem lege ich dieses Buch ans Herz.
Der zweite Band erscheint unter dem deutschen Titel Herzversagen im Sommer 2013. Ich bin gespannt!

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