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[Gelesen] Mascha Vassena–Die Prophezeiung der Seraphim

Eulenpost(s): [Gelesen] Mascha Vassena–Die Prophezeiung der Seraphim

Samstag, 5. Juli 2014

[Gelesen] Mascha Vassena–Die Prophezeiung der Seraphim

Eigentlich war dies ein Rezensionsexemplar, dass ich von der Bücherphilosophin bekommen hatte. Nun ist ihr Blog aber auf mysteriöse Weise verschwunden. Da ich euch meine Rezension dennoch nicht vorenthalten will, veröffentliche ich sie nun hier. Daher ist die Rezension auch etwas anders geschrieben, lasst mich wissen, ob euch das gefällt.

Prophezeiung_der_Seraphim

 

Verlag: Heyne Verlag
Seiten: 413
Preis: 14,99 Euro
Genre: Fantasy, historischer Roman

 

 

INHALT Die Geschichte erzählt von der jungen Julie, die die Stimmung der Menschen anhand farbiger Aureolen, die wie ein Heiligenschein um den Körper liegen, zu erkennen. Kurz vor ihrem sechszehnten Geburtstag erwähnt Julie, dass diese Gabe etwas ganz besonderes und sie zu Höherem bestimmt ist: Sie ist eine Seraphim, ein gefallener Engel, und soll ihren Vater aufhalten, die ganze Welt in Chaos und Elend zu stürzen. Dabei erhält sie Unterstützung von ihrem - ihr bislang unbekannten - Zwillingsbruder. Doch auf ihrem Weg zu ihm muss Julie noch viele andere Gefahren und Prüfungen bestehen.

MEINE ERWARTUNGEN Ich hab mir vorher nicht so genau durchgelesen, worum es geht. Der Klappentext ist auch spärlicher als meine Inhaltsangabe. Ich wollte mich einfach überraschen lassen!

MEINE EINDRÜCKE Die Geschichte spielt in Frankreich zur Zeit der Französischen Revolution. Mascha Vassena führt ihren Leser schnell in die Handlung ein. Wir erleben Julie wie sie ihre Gabe ungewollt freisetzt, dabei aber eine Katastrophe verhindert. Vieles erscheint für sie selbstverständlich, zum Beispiel, dass sie mit ihrer Katze sprechen kann und diese auch antwortet, und manches bleibt noch unklar. Diese Unklarheiten lösen sich aber rasch auf, denn das Tempo des Romans treibt zu Beginn die Handlung ordentlich an. Neue Figuren werden eingeführt und der Kern der Handlung aufgedeckt. Das Ziel ist also bald klar: Julie soll ihren Vater aufhalten. Der Weg ist jedoch weit.
Denn nun beginnt die Geschichte an Tempo zu verlieren. Das ist noch nicht unangenehm, lernt man so doch alle Figuren intensiver kennen. Aber gerade diese machen in ihren Entwicklungen immer wieder Sprünge. Hat die Autorin keine Zeit? Entscheidungen fallen zu plötzlich, Veränderungen sind mit einem Mal geschehen und nicht nur der Leser fühlt sich von Zeit zu Zeit überrumpelt, auch die Figuren kommen manches mal nicht mehr mit.
Das letzte Drittel des Buches wird dann wieder richtig spannend, verliert sich aber zwischendurch auch immer mal wieder in den Gedankengängen der Protagonisten. Die Handlung selbst hat dabei keine Gedankenfehler, man kann ihr gut folgen, sie ist logisch und die Ideen, die Mascha Vassena darin verknüpft, sind wirklich interessant und gut durchdacht.

Die Prophezeiung der Seraphim ist ein Fantasiebuch, das seine Anknüpfungspunkte in bekannten Mythen und der Geschichte der Welt sucht. Das ist durchweg gelungen und war für mich das Spannendste an dem Buch. Mascha Vassena kleidet dies in eine schnörkellose, leicht verständliche Sprache, die nur hin und wieder den Ton aus dem 19. Jahrhundert annimmt.
Die Figuren sind alle auf ihre Weise sympathisch und vor allem unverwechselbar. Doch während Julie von Anfang an stark und konsistent erscheint, sind die Veränderungen und Entwicklungen der anderen sprunghaft und manchmal auch nicht mehr nachvollziehbar.

FAZIT Alles in allem ist Die Prophezeiung der Seraphim ein spannendes, unterhaltsames Buch. Leider merkt man jedoch an einigen Stellen, dass vor allem die Weiterentwicklung der Figuren mehr Raum gebraucht hätte. In dem Bemühen dies alles in ein Buch zu bringen, sind die Erkenntnisse und Wendungen bei Figuren und in der Handlung manchmal etwas sprunghaft. Nichtsdestotrotz ist es Mascha Vassena gut gelungen, griechische, christliche und heidnische Mythen zu verknüpfen, diese in einen historischen Kontext zu spannen und daraus eine in sich logische und fesselnde Geschichte zu entwickeln. Eine Frage bleibt zum Schluss jedoch offen, die böte Stoff für eine Fortsetzung.

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… und eine halbe Eule noch dazu

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