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[Adventskalender] 12. Dezember

Eulenpost(s): [Adventskalender] 12. Dezember

Montag, 12. Dezember 2011

[Adventskalender] 12. Dezember

Heute gibts es passend zum Bild Die Geschichte vom Schuh, der sich selbstständig machte


Es war einmal vor langer, langer Zeit ein gewöhnlicher Schuh, der fand, dass sein Leben nie eine besondere Wendung genommen hatte und stets ein und dasselbe gewesen war. Er wollte sich nicht alles gefallen lassen, denn sein Alltag bestand darin, jeden Tag an den Füssen irgendwelcher unausstehlicher Menschen zu hängen - dicker und stickiger Luft ausgesetzt zu sein, und dann, nach langem Leid und all den letzten Mühen, achtlos in die Ecke befördert zu werden. Das tat ihm in seiner meisterlichen Schuhseele schon weh. Er hatte dieses Leben ein für alle Male satt. Daher beschloss er, sich mal endlich etwas zuzumuten in seinem ach so armseligen Leben. Er hatte den Traum, ein aussergewöhnlicher Schuh zu werden.

Er plante alles ganz genau und ausgeklügelt: Er würde sich durch die Katzenklappe in der Tür heimlich aus dem Staub machen, sein ehemaliges Zuhause hinter sich lassend, die steile Treppe hinunter stolpern und dann, endlich in die luftige Freiheit zum Ausgang hinaus schlüpfen. Diesen Plan befolgte er auch und fand sich staunend in der Freiheit wieder. Doch es war nicht im Mindesten so einfach, wie er sich gedacht hatte, denn er irrte trostlos die Strassen entlang. Ganz elend war ihm zumute, und er sah schon vor seinem inneren Auge, wie er in der alten Schuhtonne mit anderen bemitleidenswerten Schuhen landen würde, in die armen Länder der Dritten Welt verfrachtet, um ein weiteres erbärmliches Leben als unansehnlicher Schuh zu fristen. Er war gerade im Begriff, sich auf den Weg zur Schuhtonne zu machen, als ihn ein alter Mann mit krauser Haarpracht auffand, Mitleid für ihn empfand und unter seine Fittiche nahm.

Zuhause in seinem Labor wurde sein zerschlissenes Leder gegen neues, hochwertigeres eingetauscht, es wurden neue Ösen und Haken aus echtem Gold befestigt, er bekam ein ungebrauchtes Schuhband aus schwarzem Samt und seine wie ein Schweizer Käse durchlöcherte Sohle wurde erneuert. Das alles hatte er seinem neuen Herrchen zu verdanken, der „Krausen Haarpracht“, wie er ihn liebevoll bezeichnete. Nun war der mal entstellt gewesene Schuh ein engelsgleicher Schuh.

Die Krause Haarpracht - der Schuhretter - brachte ihn an seinen berühmten Füssen zutage (denn er war der Erfinder der Relativitätstheorie). Er wurde sehr angesehen und war endlich am Ziel seiner Träume.

Und wenn der Schuh nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute und ist im Museum der anerkanntesten Schuhe in Schuhhausen zu finden (dessen Gründer die Krause Haarpacht ist).
Quelle: http://facts.ch/

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